Entstanden im Rahmen der Ausstellung
Alles tanzt. Kosmos Wiener Tanzmoderne, Theatermuseum Wien
mit freundlicher Unterstützung des Tanz-Archiv der MUK Wien, Tanzarchiv Köln und Andrea Amort.
Weiterführende Information:
https://oe1.orf.at/artikel/655853/Hanna-Berger-Die-Taenzerin-als-Kommunistin
DIE UNBEKANNTE AUS DER SEINE (1942)
Szenen 6 bis 8 von Hanna Berger: Das-In-das-Wasser-gehen – Von-den-Wellen-getragen-werden – das Erstarren. (Amort, 2010, S.16)
Choreografie: Hanna Berger (1942, Urania, Wien)
Einstudierung: Esther Koller, 2018
Hanna Berger studierte 1958 dieses Solo mit Ottilie Mitterhuber ein; diese übertrug es 1995 auf Esther Koller.
Musik: Claude Debussy Reflêts dans l‘eau aus Images (Vol. 1, 1905)
Tanz: Eva-Maria Schaller
Kostüm: Christiane Gruber / awareness&consciousness
EINE CHOREOGRAFISCHE ANNÄHERUNG AN HANNA BERGER (2019)
Szenen 1 bis 5 nach dem Konzept von Hanna Berger zur Unbekannten aus der Seine (1942): Das Irren am Ufer – das Locken des Wassers – das Zögern – die Angst (eine Angst vor dem Weiterlebenmüssen, stärker als der Tod) – der Entschluss. (Amort, 2010, S.16)
Choreografie und Tanz: Eva-Maria Schaller
Musik: Matthias
Kranebitter
„Das Irren am Ufer - das Locken des Wassers - das Zögern - die Angst - der Entschluss – Das-In-das-Wasser-gehen - Von den Wellen getragen werden - das Erstarren.“ (Libretto, Szenentitel)
Vom ersten Teil des Tanzstückes „Die Unbekannte aus der Seine“ von Hanna Berger sind nur einige wenige Fotos und ein sehr knappes Libretto erhalten. Die Bewegungen und Qualitäten des zweiten Teils des Solos, der von Esther Koller an mich übertragen wurde, sind mir allerdings vertraut. An ihnen orientiere ich mich für die Erarbeitung einer „Re-Imagination“ dieses nicht mehr vorhandenen ersten Teils, um so als Tanz ein Ganzes entstehen zu lassen; ästhetisch, formal und vor allem vom Gefühl her.
Matthias Kranebitter lässt in seine Komposition Elemente des Musikstücks „Reflets dans l'eau“ von Claude Debussy einfließen – die neue Komposition und Choreografie münden in den zweiten Teil der „Unbekannten aus der Seine“.
Indem ich mich hineinbewege in diese Frauenfigur, die viele ist – über Esther Koller und Ottilie Mitterhuber zur Schöpferin Hanna Berger und zuletzt „Die Unbekannte aus der Seine“ –, spüre ich ihr und dem Tanz nach; die Übertragung schwingt dabei mit. Das Phänomen, einem Gefühl im Tanz Ausdruck zu geben, bekommt wieder Raum.
foto oben: Kilian Immervoll
foto unten: Matthias Kranebitter